Gestern Abend, den 31.08.2022, übten wir im Rahmen unserer Fachausbildung das Bewegen von Lasten mit einem Mehrzweckzug. Dazu fuhren wir an den nahegelegenen Inn unter eine Brücke, wo wir ausreichend Platz und Ruhe dazu hatten. Zwei Halogenleuchten wurden aufgebaut und mittels Notstromaggregat betrieben. Dann erfolgte der Aufbau des Mehrzweckzuges (früher “Greifzug” nach dem Hersteller genannt) samt Drahtseil, Schäkel, Anschlagstück und einfachem Klappgloben.
Das Gerät ist etwa so groß wie ein Werkzeugkoffer und kann von einer einzigen Person bedient werden. Es ist äußerst mobil, weil es rein mechanisch funktioniert und folglich keine Stromversorgung benötigt. Zusätzlich braucht man ein spezielles Stahlseil mit einem Haken oder Bolzen am Ende. An der Oberseite des Geräts gibt es zwei kurze Bedienhebel. Je nachdem, ob das Seil abgelassen oder eingezogen werden soll, wird auf einen der Hebel ein etwa ein Meter langes Hebelrohr gesetzt. Durch gleichmäßiges Hin- und Herschieben des Hebels wird das Seil bewegt. Die Kraft wird verstärkt, so dass eine einzelne Einsatzkraft schwere Lasten bewegen kann.
Anders als bei Seilwinden, die an den Einsatzfahrzeugen angebracht sind, kann der Mehrzweckzug aus jeder Position eingesetzt werden. Er wird mit einem Haken an stabilen Objekten wie Wänden, Decken oder Bäumen befestigt. Sollte solch ein Festpunkt nicht verfügbar sein, kann man ihn auch mit sogenannten Erdnägeln im Boden verankern oder wie in unserem Fall am Gerätekraftwagen (GKW).
Wir zogen uns unseren Jugendbus heran, der beispielhaft für eine schwere Last erhalten musste. Nachdem jeder Helfer einmal am Mehrzweckzug arbeiten durfte, packten wir wieder ein und fuhren in unseren Ortsverband zurück. Derartige Übungen, vor allem aber immer wieder in unterschiedlichen Ausführungen schulen die Abläufe, damit es im Ernstfall richtig gemacht wird und schnell geht!